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Inline Hockey WM 2002Eine Weltmeisterschaft, die mehr Zuseher und mediale Aufmerksamkeit verdient hätte, wurde vom 20.-27. Juli in den beiden deutschen Städten Nürnberg und Pfaffenhofen ausgetragen. Als Veranstalter fungierte die International Ice-Hockey Federation (IIHF), die die Sparte des Inline-Hockey beherbergt. 16 Nationen trafen in den beiden Spielstätten, der ARENA Nürnberg und der wesentlich kleineren aber dafür mit familiärem Flair versehenen Lokalität in Pfaffenhofen, aufeinander. Der Hauptunterschied zu den Spielregeln im Eishockey liegt in der Spielzeit: Sind es auf dem Eis 3 x 20 Min., so werden beim Inline-Hockey 4 x 12 Min. gespielt. Ein Torwart und 4 Feldspieler haben sich nur auf eine Verteidigungs- und eine Angriffshälfte zu konzentrieren. Körperchecks auf der freien Fläche sind im Gegensatz zum Eishockey nicht erlaubt, schreiben die Regeln vor. Dass jedoch bei einer Spielbegegnung keine Schulden unbeglichen bleiben, davon konnte man sich im Wettkampfgeschehen überzeugen. Inline-Hockey wird zwar auf so manchen Parkplätzen improvisiert gespielt, jedoch unterscheidet sich das inhaltliche Begehren, die Kunststoffscheibe in das gegnerische Tor zu befördern, doch sehr wesentlich in den Rahmenbedingungen. Dies wird einer der Hauptgründe dafür sein, warum dieser Sport in der breiten Masse weder seinen Durchbruch noch ein breites Interesse findet. Fahrtechnik und Verletzungsgefahr sind ein Hemmnis und dies auf Asphalt zu Recht. Die sportlichen Wettkämpfe und professionellen Gegebenheiten sind in keiner Weise mit denen des Strassenspieles zu vergleichen. In der Halle wird auf eigenen Bodenplatten gespielt. Bodenplatten mit einer eigenen Auflage machen keinen Sturz zu einem besorgniserregenden Vorfall, noch dazu mit der entsprechenden Schutzausrüstung versehen. Die Investitionskosten scheuen manche Hallenbetreiber und dies ist bedauerlich.
Nach dem neuen Reglement trafen die Kontrahenten in 2 Gruppen aufeinander. Diese Regeländerung soll den technisch nicht so versierten Nationen eine Chancenangleichung im Wettkampfgeschehen ermöglichen. In vielen Ländern rekrutieren sich die Aktiven aus dem Bereich des Eishockey und gerade dieser Punkt macht den Sport des Inline-Hockey für die Zukunft so interessant, da teilnehmende Länder wie Brasilien überhaupt keine Künstler der gefrorenen Wasserfläche aufzuweisen haben und bei Argentinien und Chile verhält es sich ebenso. Während Regina Boscolo vom Team Brasilien berichtete, dass dieses ohne staatliche Unterstützung die Kosten für die Anreise selbst aufbringen musste, war auf der anderen Seite die Profimannschaft der USA mit Platzanwartschaft angereist. Viele Länder planen und arbeiten an Zukunftsvarianten und fördern massiv den Nachwuchssport. Laut dem Coach der neuseeländischen Mannschaft, Blair Onishenko, ist in diesem Land der Sport erst in seinen Anfangsjahren, da er erst seit etwa 5-6 Jahren mit ernstem Hintergrund betrieben wird; Erfahrung zu sammeln steht im Vordergrund. Für den österreichischen Spieler mit der Nummer 23, Michael Pollross, der das erste Tor in dem Spiel gegen Neuseeland schoss, verhält es sich wie für viele andere Spitzenspieler des Eishockey: Inline-Hockey ist eine willkommenen Abwechslung im Sommer, aber der Schwerpunkt bleibt und ist Eishockey. Das Bild rechts stammt von der Eröffnungsfeierlichkeit in der Arena Nürnberg, wo einzig bei Begrüssung der österreichischen Nationalmannschaft eine "Unmutsakustik" erhallte. Ein bedauerliches und äusserst unsportliches Verhalten des Publikums. Bereits im Eröffnungsspiel Deutschland gegen Belgien (37:1) konnte man die Spielstärke der deutschen Nationalmannschaft sehen. Entgegen der Annahme, dass das belgische Team wegen des doch sehr hohen Torunterschiedes konsterniert das Spielfeld verlassen würde, zeigte sich der Head Coach Smet Werner zufrieden über das Ergebnis. Angesichts der Aussagen im Interview erscheint dies jedoch durchaus plausibel zu sein, denn Werner berichtete, dass es sich um eine sehr junge Mannschaft handle und 1999 nicht einmal die Qualifikation geschafft wurde. Deutschland ist eine gute und starke Mannschaft, die eigene Liga bestehe erst seit 2 Jahren. Die belgische Mannschaft besteht aus Amateuren, die sich zur einen Hälfte aus dem Eishockey und zur anderen aus dem Inline-Lager zusammensetzt. Der vorerst gesetzte Tormann ist kurzfristig vor dem Tournament ausgefallen somit musste seine Position durch einen nicht so versierten Spieler besetzt werden. "Nein, wir sind nicht enttäuscht, wir bauen auf die Zukunft und für die Mannschaft war es eine wertvolle Erfahrung." Der Nationaltrainer der deutschen Mannschaft, Georg Holzmann, war mit der Leistung seiner Spieler zufrieden. Als wir ihn am Abend des 20. Juli nach dem Spiel gegen Belgien nach seinen Wunschvorstellungen hinsichtlich des Endergebnisses befragten, meinte er, dass das Spiel um den 5./6. Platz erreicht werden sollte. Eine Woche später, am 27. Juli, bereitete das deutsche Nationalteam dem Tschechischen eine 9:6 Niederlage und errang somit den 3. Platz am Podest. © Copyright DER GLÖCKEL 2006 - alle Rechte vorbehalten |
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