(Niederösterreich) Am 16. April verstarb Alt-Landeshauptmann Siegfried Ludwig im gesegneten Alter von 87 Jahren im Landesklinikum St. Pölten. (LH von 1981 bis 1992). Noch am gleichen Tage verschickte der NÖ Landespressedienst eine entsprechende Meldung und die Massenmedien berichteten über das Ableben des ÖVP-Politikers. Erst sechs Tage später, im Tagesverlauf des 22. April wurde beim Rathaus der Stadt Hainburg/Donau die schwarze Fahne als Trauersymbol gehißt. Die Mittelalterstadt an der Donau steht unter der Koalitionsregierung von ÖVP und SPÖ mit ÖVP-Bürgermeister Karl Kindl an der Spitze. Auf Anfrage von DER GLÖCKEL wurde mitgeteilt, daß am Montag die Bezirkshauptmannschaft Bruck/Leitha die Beflaggung „angeordnet“ hat. Daß ein ÖVP-Bürgermeister eine Anordnung der Landesverwaltung benötigt um die Trauerfahne wegen des Ablebens, noch dazu eines bedeutenden* ÖVP-Alt-Landeshauptmanns zu hissen, erachten wir schon als etwas seltsam.
Trauer auf Anordnung – was für ein Bild über die ÖVP …
*Während der Amtszeit von Siegfried Ludwig kam es im Jahr 1986 zu einer Volksbefragung, die zum Landtagsbeschluß am 10. Juli 1986 führte, der St. Pölten zur Landeshauptstadt machte. Zuvor befand sich die gesamte Landesverwaltung von Niederösterreich in der Bundeshauptstadt Wien.
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