So ungesichert darf kein Schulweg sein

große Unfallgefahr am Schulweg in Hainburg | Graphik: DerGloeckel.eu

(Niederösterreich) Am Montag begann auch für die Schüler der Neuen Mittelschule und Volksschule in Hainburg der erste Schultag. Tag für Tag benutzen eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler die Hummelstraße, die direkt zur Mittelschule führt. Wir wagten unseren Augen nicht zu trauen, als wir am Montag auf diesem Schulweg eine Baustelle in Höhe der Hummelstraße 21 passierten. Dort war ein Bereich, der Gehsteig und Teile der Fahrbahn umfasst, und in dem Baumaterialien gelagert sind, mit Baustellengitter markiert. Der Gehsteig war auf einer Seite mit zwei Holzlatten versperrt, an Anfang und Ende waren lediglich Halte- & Parkverbotstafeln aufgestellt.

abgesperrter Gehsteig ohne Hinweistafeln | Foto: DerGloeckel.euPlötzlich stehen Passanten & Schulkinder vor einem abgesperrten Gehsteig – Folge: der Schritt auf die Fahrbahn direkt in den Fließverkehr ohne, daß dieser auf den Gefahrenbereich hingewiesen wird!

Real bedeutete dies, daß jeder Fußgänger, so auch Schüler, gezwungen war, etwa 20 Meter auf der Straße entlang der Absperrung zu gehen. Ein enger Straßenabschnitt mit Gegenverkehr, wobei Fahrgeschwindigkeiten von über 60 km/h keine Seltenheit sind, wie wir feststellen konnten.

Der gesamte Verlauf der Gefahrenstelle am Schulweg | Foto: DerGloeckel.euDer gesamte Verlauf der Gefahrenstelle am Schulweg

Lidemi Bau - Lidemi KG | Foto: DerGloeckel.euBrandgefährlich, wie unser Lokalaugenschein ergab, da weder Verkehrszeichen auf die Straßenverengung, den Baustellenbereich noch die Sperre des Gehsteiges hinweisen und da obendrein die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht herabgesetzt wurde. Hier fehlten eindeutig verkehrssichernde Begleitmaßnahmen. Auf dem Baustellengitter wird als verantwortliche Baufirma die LIDEMI KG ausgewiesen. Unter der angegebenen Mobilrufnummer meldete sich nur eine automatisierte Ansage – wir hinterließen eine Nachricht in der Mailbox. Im Rathaus haben wir dann in Erfahrung gebracht, daß laut ausgestelltem Bescheid, der Verordnung nach, die Baufirma auch Hinweise anzubringen hätte, daß der gegenüberliegende Gehsteig zu benützen wäre. Auch dieser fehlte!

Alles in Allem erachten wir diese Baustellenabsicherung, die sich auf einem stark frequentiertem Schulweg befindet, als unfaßbar. Im Rathaus räumte man dann ein, daß es auf Grund der Urlaubszeit zu einer Verkettung unglücklicher Umstände kam und es nicht einmal zu einem Lokaltermin vor der Bescheidausstellung gekommen wäre. Es wurde also vom Schreibtisch aus entschieden …

Fußweg in eine Sackgasse | Foto: DerGloeckel.euKamen Passanten und Schüler vom Zentrum landeten sie in einer Sackgasse …

Seitens LIDEMI BAU meldete sich dann ein offensichtlicher Vertreter. Wir fragten nach, warum nicht das Mindestmaß der lt. Stadtverwaltung angegebenen Sicherungsmaßnahmen bei der Baustelle eingehalten wurden. Eine befriedigende Antwort erhielten wir von dem Mann, der nur gebrochen Deutsch sprach, nicht. Dem Rathaus legten wir nahe, bis zum heutigen Schultag eine ordnungsgemäße Absicherung vornehmen zu lassen, um jedenfalls den Schülerinnen und Schülern einen sicheren Schulweg zu gewährleisten.

gefährlicher Schulweg | Foto: DerGloeckel.euNur zwei Halte- & Parkverbotstafeln – keinerlei erforderliche Warn-, Gebots-, & Beschränkungshinweise für Fußgänger und den Fließverkehr. Die Perspektive aus der Sicht von Passanten; weiters ist täglich in der Hummelstrasse unerlaubter Weise Schwerverkehr unterwegs!

Was sich die Baufirma allerdings bei der Einrichtung dieser Baustelle gedacht hat, bleibt für uns unergründlich. Künftig sollte die Stadtverwaltung sporadisch einschlägige Kontrollen durchführen, denn nicht das erste Mal sahen wir uns veranlaßt, das Rathaus einschlägig zu informieren.

Update – Verkehrsgefährdung wurde eingestanden – Mißstände behoben

DER GLÖCKEL initiierte eine Schulwegsicherung | Foto: DerGloeckel.eu DER GLÖCKEL initiierte eine Schulwegsicherung | Foto: DerGloeckel.eu

Nach Gesprächen mit dem Sachbearbeiter im Rathaus, Stadtamtsdirektor Rieder, Verkehrsstadtrat Türk und einem namentlich nicht bekannten Vertreter der Lidemi KG wurde noch vor dem nächsten Schultag ein Lokalaugenschein durchgeführt. Nicht nur, daß die Verkehrsgefährdung zugegeben wurde, stellte sich auch heraus, daß die Baufirma Tätigkeiten vorgenommen hat, die bescheidmäßig nicht bewilligt waren. Sofort im Anschluß an den Lokalaugenschein wurden Warnschilder aufgestellt und weitere Verkehrsbeschränkungen erlassen. Man bedankte sich für unseren Hinweis.

5.9.2013

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